via: aa170
Etwa 70 Menschen haben am Abend in der Dortmunder Nordstadt gegen Neonazis und rechte Gewalt demonstriert. Anlass war ein Überfall in der Gut-Heil-Straße mit vermutlich rassistischem Hintergrund.
Die Demonstration zog von der Münsterstraße zum Tatort des Überfalls in der Gut-Heil-Straße. Hier wurde gestern eine Frau überfallen zu Boden gestoßen und beleidigt. Die Täterbeschreibung lässt auf angehörige der rechten Szene schließen, auch der Tathergang – der Frau wurde unter anderem das Kopftuch heruntergerissen – deutet auf einen rassistischen Hintergrund.
Bei der Abschlusskundgebung am Nordmarkt wurde auf die Neonazis hingewiesen, die hier seit einiger Zeit versuchen, sich im öffentlichen Raum zu etablieren. Teil dieser Gruppe ist auch David Jungwirth, welcher am Nordmarkt wohnt und über den bereits im Sommer letzten Jahres die Anwohner_innen informiert wurden.
Am 29. März veranstalten die Antifaschistische Union Dortmund und die Jugendantifa Dortmund eine Demonstration gegen Nazistrukturen und rechte Gewalt in Dortmund. Weitere Informationen und der vollständige Aufruf folgen in Kürze.
In diesem Jahr jährt sich der Mord an Thomas Schulz durch den Neonazi Sven Kahlin zum neunten Mal. Wir nehmen dies zum Anlass, auch dieses Mal wieder gegen rechte Gewalt zu demonstrieren und unsere Solidarität mit den Opfern jener Gewalt zum Ausdruck zu bringen. Dabei wollen wir uns jedoch nicht nur auf Thomas Schulz und den in Dortmund vom NSU ermordeten Mehmet Kubaşık beschränken, sondern auch gegen die Verhältnisse, die diese Gewalt erst ermöglichen, demonstrieren. Nach dem Verbot des »Nationalen Widerstands Dortmund« (NWDO) durch das NRW-Innenministerium im August 2012 folgte wenig später die Reorganisation der hiesigen Szene in der Partei »Die Rechte«. Es hat sich daher gezeigt, dass Verbote nicht viel helfen, um Nazis zu bekämpfen. Auch wenn gewalttätige Übergriffe durch Nazis nicht mehr wie noch vor einigen Jahren traurige Regelmäßigkeit sind, existieren die Nazistrukturen in Dortmund immer noch. Unsere Demonstration wird daher nach Dorstfeld führen, wo die Nazis auch als Parteimitglieder weiterhin wohnen. Wir wollen diese trügerische Ruhe stören!
Dorstfeld ist immer einen Besuch wert!
Gegen Nazistrukturen und rechte Gewalt!
29. März 2014 | 14.00 Uhr | Dortmund HBF (Vorplatz)